Eigentlich wollte Stoppok dieses Jahr gar nicht auftreten (das erzählt er jedenfalls), und nun findet er sich dennoch im erfreulich vollen Tollhaus zu seinem ersten Konzert im Jahre 2006 ein. So ist das halt mit Vorsätzen, und einer von Stoppoks Vorsätzen lautet, dass er nie weider sagen wird "Ihr seit ein tolles Publikum". Man merkt gleich: man ist in einem Stoppok Konzert, den da werden nicht nur Songs gespielt, sondern auch viel erzählt. Und bei Stoppok Solo, ohne eine Band, auf die er Rücksicht nehmen müsste, um so mehr.

Stoppok ist ein Phänomen: seine Texte sind mal albern, dann wieder tiefgründig aber immer genau die jeweilige Situation beschreibend. Und all das wird zusmammen gehalten von Stoppoks Ansagen zwischen den Stücken, bei denen er oft vom Hundertsten in's Tausendste kommt, aber nie langweilt. Von "Ich hab' den neusten Trend verpennt" zu "Zwischjen Twen Tours und Seniorenpass", vom "Willi" bis zum "Wetterpropheten": Stoppoks Universum ist  faszinierend und in dieser Form absolut erlebenswert.

Das Publkum freut sich und auch Stoppok fühlt sich sichtlich wohl, wie man beim erzählen, meist parallel zum Stimmen seiner Gitarren, merkt. Überhaupt "stimmen": sein zweiter Vorsatz lautet: weniger Gitarre-stimmen. Das aber wäre schade, denn dann würde er wahrscheinlich weniger erzählen (und blöd klingen würde es auch noch). Es ist schwer, Highlights zu benennen - für mich wäre das "Ärger, teil Zwo" und vor allem "Learning by burning", genauso schwer ist es aber auch, Durchhänger zu benennen.

Was oft untergeht ist die Tatsache, dass Stoppok auch absolut genial Gitarre spielen kann. Er begleitet sich nicht nur, nein, das ist mehr. Vielleicht hat er daher auch eine Instrumental CD veröffentlicht, damit  dem ein oder anderen dies bewußt wird.  Aber spielen wolllte er an diesem Abend kein Instrumentalstück und mal ganz ehrlich: Stoppok ohne seine Texte in einem Konzert zu erleben - das kann ich mir nicht vorstellen.