Jürgen Zöller
selbst - mit Anne Haigis
Glück gehabt! Nach dem
äußerst schwachen Besuch der letzten Network Sessions IV und
Befürchtungen auf Jürgen Zöllers Homepage, das
Karlsruher Jubez könnte die die Network Sessions komplett
einstellen, war der große Jubez Saal diesmal gut gefüllt.
Network Sessions Vol. 6 (wann war eigentlich Vol 5?) präsentierte
sich als Jürgens Band "Zöller" in
Bestbesetzung, nämlich mit Ali
Neander (Gitarre), Ole Rausch
(Gitarre), Olli Roth (Gesang und Gitarre), Willy
Wagner (Bass), Danny
Müller (Keyboards) sowie als Special Guest Anne Haigis. Und
natürlich Jürgen Zöller selbst, der vor kurzem erst
seine gleichnamige Autobiographie veröffentlicht hat,
aufgeschrieben vom Karlsruher Musikjournalisten Thomas Zimmer.
Und dieser las zunächst vor Konzertbeginn aus dem Werk: zum
Einstieg eine kurze Geschichte aus der (BAP) Neuzeit und danach dann
eine Episode aus den 60ern, als Jürgen zum ersten Mal die
große Beat-Welt schnuppern und mit englischen Bands trommeln
durfte. Sehr unterhaltsam das Ganze, wobei man sich das Buch auch sehr
gut als Hörbuch vorstellen kann.
"Und nun zu etwas völlig anderem" (dieser Spruch war auf der
Bühne so etwas wir der "running gag" des Abends und wenn man in
die Biographie mal reinschaut, weiß man auch warum), nämlich
der Musik. Wie üblich gab es Cover-Versionen querbeet, wie
z.B. Rod Stewart (Hot Legs), Bonnie Riat, ZZ Top (Sharp dressed
man). Led Zeppelin (Kashmir) oder 80iger Jahre "One-Hit-Wonder"
John Waite (Missing you) : viel war vertreten und man merkte dass es
sich meist um Lieblingssongs der Musiker handelte, dementsprechend
authentisch kamen sie rüber.
Herausragend in meinen Augen war an diesem Abend zum einen Ali Neander
an der Gitarre: der kann wirklich alles spielen und kommt dabei so cool
rüber, dass er trotz der hohen Temperaturen im Jubez teilweise
eine Strickjacke anziehen musste. Zum anderen natürlich Anne
Haigis, die wirklich über eine Wahnsinnsstimme verfügt . Und
im Duett mit Oli Roth, dessen Stimme ja auch nicht von schlechten
Eltern ist, war es besonders schön.
Fleetwood Macs "Don't stop" war dann ironischerweise einer der letzten
Songs des Abends und man kann nur hoffen, dass das Jubez diese
schöne Konzertreise nicht stoppt. Es wäre schade drum.
©
10/2008 by
Hans-Georg Krumm
URL:
http://www.hgkrumm.de/2008_10_31_zoeller.html
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