Die Treagles im Tollhaus - eine Zeitreise
Zum dritten Mal nach der Premiere des Treagles
Projekts Im Tollhaus 2009 sowie einem Auftritt im
2011(ebenfalls im Tollhaus) hatte ich die Gelegenheit die
Treagles live zu sehen. Dass mit Sean Treacy (Gesang/Gitarre),
Andres Bock (Gitarre), Michael Bär (Gesang/Bass) Stefan
Buchholz (Percussion), Keyboarder Alex Nagel sowie BAP Drummer
Jürgen Zöller und BAP Gitarrist Helmut Krumminga 7
exzellente Musiker den Sound der Eagles perfekt
rüberbekommen hatte sich wohl herumgesprochen: statt im
kleinen Saal des Tollhaus (wie beim letzten Mal) spielten die 7
diesmal im großen Saal - und der war erfreulich voll!
Los ging es mit "Seven Bridges Road" (Setlist siehe unten) bei
dem die Treagles schon mal zeigen konnten, dass sie sich
bezüglich des Harmoniegesangs nicht vor dem Original zu
verstecken brauchen. Zöller und Krumminga stiegen dann bei
"The Long Run" ein und los ging die Zeitreise durch Jahrzehnte
der Eagles Geschichte (inklusive der Don Henley Solo-Hits wie
"Dirty Laundry" oder "Boys of Summer").
Wie üblich sang Sean Treacy die meisten Songs, Michael
Bär war für die Balladen zuständig. Helmut
Krumminga verzichtete diesmal darauf zu singen, aber Jürgen
Zöller ließ sich dies nicht nehmen. Ist eigentlich
auch logisch, denn wenn bei einer Tribute Band der Schlagzeuger
"verpflichtet" ist zu singen, dann bei den Eagles, oder?
Höhepunkte zu nennen fällt einem schwer an so einem
Abend. Mir persönlich gefielen die rockigen Songs besser,
vor allem, wenn sich die 2 Lead Gitarristen Andres Bock und
Helmut Krumminga (der übrigens den ganzen Abend auf eine
wunderschönen blauen Düsenberg Gitarre spielte) im
übertragenen Sinne die Bälle zuwarfen.
Der Auftritt war zweigeteilt und nach der Pause ging es erst
mal unplugged im Sitzen weiter. Auch "Hotel California" begann
zuerst unplugged (basierend auf der bekannten Live Version) und
wurde dann zunehmend elektrifiziert wobei Helmut Krumminga den
Song mit einem leichten Reggae Rhythmus unterlegte, was mir sehr
gut gefiel.
"So viele Lieder - so wenig Zeit" meinte Sean Treacy irgendwann
im letzten Drittel des Konzerts - wohl auch ein Grund, warum er
sich diesmal mit seinen Ansagen merklich zurückhielt - nur
Hinweise und Anspielungen genau darauf bildeten eine Art Running
Gag.
Wie üblich ging mit "Desperado" der Abend zu Ende. Mein
Fazit: für mich der bisher beste Auftritt der Treagles.
Einziges Manko: die Pausen bei den Tollhaus Veranstaltungen. Es
ist verständlich dass der dadurch entstehende
Getränkeumsatz wichtig ist - aber gerade bei Rockkonzerten
wird der Spannungsbogen unterbrochen.
Wer die Treagles auch mal sehen und hören will (was sehr
zu empfehlen ist!): am 22. Juni 2013 kann spielen sie beim
diesjährigen Karlsruher Stadtfest im Schlossgarten.
[Bilder vom
Konzert gibt es hier]