Viele Runrig Songs in reduzierter Version
Donnie Munroe, bis 1997 Frontmann bei Runrig machte auf seiner "Sweet Surrender Acoustic" Tour Halt im kleinen Tollhaus Saal. Nachdem ich seine ehemalige Band Runrig mit "neuem" Sänger zuletzt 2010 und 2012 in der Europahalle mit aufwändiger Lightshow und Videprojektionen gesehen hatte konnte der Unterschied zu diesem Konzert schon mal vom Rahmen her nicht größer sein: keine aufwändige Lightshow, keine Videprojektionen dafür neben Donnie Munroe "nur" noch Eric Cloughley als 2. Gitarristen und an der Fiddle Maggie Adamson.
Seit seinem Weggang von Runrig vor 18 Jahren gab es nur 4
Soloalben von Donnie Munro von daher war klar, dass es auch den
ein oder anderen Runrig Song geben würde. Entspannter kleiner
Rahmen also und man merkte Donnie Munro an, dass er das sehr
schätzt: so blieb Zeit zu jedem Song eine ausführliche
Geschichte zu erzählen und dies meist sehr humorvoll und witzig,
was beim Publikum gut ankam. Die Songs selbst kamen ebenfalls
gut an, bei mir allerdings weniger, was nicht an den Songs
selbst lag, sondern an den Arrangements. Obwohl ich im
Folk-Kontext, vor allem bei bei dieser Art von
gälisch/keltischen Folk-Popsongs eine Fiddle sehr zu schätzen
weiss, war es mir hier etwas zu viel des Guten. Meist
wurde die Hauptmelodie von der Fiddle aufgegriffen und
verstärkt, was auf Dauer etwas ermüdend war. Gerade bei 2 Songs,
nämlich dem Runrig Klassiker "Dance called America" und dem
Monro Song "Heart of America" wurde das deutlich da dort Maggie
Adamson erst ab der 2. Strophe dazu kam und somit zu Beginn den
Stimmen und Gitarren von Donnie Munro und Eric Cloughley mehr
Raum gab.
Egal, dem Rest des Publikums gefiel es so wie es war und
feierte vor allem die Runrig Songs wie "Protect & Survive"
oder "Every River", bei dem dann Donnie Munroe den Gesang dem
Publikum überließ. Aber auch die Solo Songs kamen gut an,
unterscheiden sich sich doch nicht groß von den Runrig Songs.
Im Gegensatz zu Schottland, wo das Publikum während eines
Konzerts nicht trinkt, wie Donnie Munro augenzwinkernd erzählte,
war die Show in 2 Hälften unterteilt um Gelegenheit für einen
Drink zu haben. Überhaupt Schottland: wenn jemand Lokalpatriot
ist, dann Donnie Munro der in seinen Geschichten immer von
seiner Heimat erzählt. Und so war es folgerichtig, dass der
Höhepunkt der Show, bei dem das Publikum sich dann auch von
seinen Stühlen erhob, der Song war, der in Schottland bei so
ziemlich jeder Gelegenheit gespielt wird, sei es vor
Fußballspielen bei Hochzeiten oder Beerdigungen, nämlich "Loch
Lomond", einem, wie sollte es auch sein, weiterem Runrig
Klassiker.
Fazit: mit Donnie Munro macht man nichts falsch, wenn man
gälisch/keltischen Folk-Pop mag und gerne gut erzählten
Geschichten lauscht. Ich persönlich ziehe live allerdings seine
alten Kollegen von Runrig vor - ist abwechslungsreicher.