Fast 6 Jahre, nachdem ich das originelle GlasBlasSing Quintett
das
letzte mal im Jubez gesehen habe, sind sie diesmal in das
größere Tollhaus (kleiner Saal) ausgewichen: ihr Konzept auf
Flaschen Musik zu machen begeistert also die Karlsruher, die sie
auch schon auf Das Fest erleben durften, immer noch.
Die 5 Berliner, die ursprünglich aus dem Harz kommen, haben
diesmal eine Art Best-Of ihrer bisherigen Programme plus ein
paar neue oder überarbeitet Songs dabei. Fast alle Instrumente
(mit einer Ausnahme: einer Ukulele) sind aus Flaschen
hergestellt, auf denen entweder getrommelt, geblasen oder
geploppt wird. Neu für mich diesmal dabei: kleine und große
Druckluftflaschen sowie eine selbstgebastelte Flaschen-E-Gitarre
mit nur einer Saite. Dazu singen die 5 natürlich noch, seien es
Cover Songs oder selbstgeschriebene Songs.
Bei den Cover Versionen begeistert natürlich vor allem, wie die
5 mit ihrem Instrumentarium den Originalsound hinkriegen: das
ist mal einfacher, wie zum Beispiel bei rhythmischen Nummern wie
"Personal Jesus" von Depeche Mode oder "My Sharona" von The
Knack, mal schwieriger und daher umso begeisternder. Beispiel
gefällig? Nun: elektronische Nummern wie "Oxygen" von Jean
Michel Jarre oder "das Model" von Kraftwerk sozusagen aus der
voll digitalen in die die Flaschen-analoge Welt zu transferieren
ist schon großartig.
Die deutschen Texte sind oft lustig, wie zum Beispiel der Song
über das Nasenpiercing Girl oder die Kommunikation via
Heckscheibe und sind manchmal nah dran an Wortspielen, wie sie
Willy Astor zur Perfektion gebracht hat. Beispiel: was ist das
Gegenteil von automatisch älter? Klar: Manuel Neuer. Zusammen
mit Blödelei auf der Bühne ergibt das ein höchst kurzweiliges
Programm, sodass die 5 erst nach etlichen Zugaben die Bühne
verlassen konnten.
Fazit: Flaschenmusik macht Spaß!