Es ist Sommer - die Hooters sind wieder da
Die Hooters setzen auch 2017 die Tradition fort, im Sommer
durch Deutschland zu touren und diesmal hat es sie wieder in das
Substage in Karlsruhe verschlagen, wo sie zuletzt 2015 live
spielten.
Mit leichter Verzögerung ging es um 20:10 los und die Hooters
machten es mit einem langen Intro, zunächst "vom Band" dann live
spannend und es dauerte eine Weile, bis man den Song als "Eve of
Destruction", den alten Protestsong aus dem Jahre 1965
identifizierte, der wiederum aber nur als Intro zu "I'm Alive"
vom letzten Studioalbum "Time stand still" aus dem Jahre 2007
diente. Danach ging es dann mit "Hanging on a heartbeat" vom
Debut Album "Nervous Night" weiter, bevor dann nach diesen
vielleicht etwas unbekannteren Songs gleich 2 der zahlreichen
Hits ausgepackt wurden, nämlich "Day by Day" gefolgt von "All
you Zombies". Nach diesen 4 Songs war die Stimmung im gut
gefüllten Substage, in dem an diesem Abend fast Sauna Temperatur
herrschte, grandios und das übertrug sich auf die 6 Hooters auf
der Bühne, die an diesem Abend vor Spielfreude nur so
sprudelten.
Neue Songs gibt es ja von den Hooters seit ein paar Jahren
leider nicht mehr und so beschränkten sich die Neuerungen auf
die Songsauswahl (welcher der zuletzt selten gespielten Songs
würde es dieses Jahr auf die Setlist schaffen?), die
Arrangements (dazu später mehr) oder die Intros, die wie zu
Beginn auch später gerne ausufernd zelebriert wurde.
Sie hätten ihre Songs auf ihrer "Give the Music Back" Tour
dabei, aber ihren Präsident zu Hause in den USA gelassen ,
scherzte Eric Bazilian gleich zu Anfang und Rob Hyman ergänzte,
das Peace Zeichen zeigend, "Love trumps hate". "Give the music
back" also und die Hooters setzten das um, was im gleichnamigen
Song beschrieben wird: Seele und Herz müssen in die Songs und
das maschinelle wieder raus. Und wer sollte das besser umsetzten
als die Hooters, die ihr Handwerk beherrschen und nach Songs,
bei denen gleich 3 Lead Gitarristen sich auf der Bühne die Bälle
zuwerfen, dann plötzlich mit Blockflöte, Mandolinen, Akkordeon,
mehreren Melodicas und anderen Rock-unüblichen Instrumenten
ihren Spaß haben. Und das war noch nicht mal der "Hooters
Unplugged Set", der als erster Zugabenblock Rockabilly / Country
Versionen von "Deliver me", "Untill I find you", "Time stand
still" und "Mr. Big Baboon" bot - die Hooters zogen dafür sogar
stilecht Karo-Hemden an.
Cover Versionen gab es auch: neben ihrer wunderschönen Version
von "Boys of Summer", im Original von Don Henley, gab es nach
sehr langer Zeit mal wieder die Hotters Version des Beatles
Klassikers "Lucy in the sky with diamonds" bei der
überraschenderweise "Neuzugang" Tommy Williams, seit 2015 dabei,
sang.
Zum Schluss gab es dann auch "Give the Music back"gefogt von
ihren 2 Hits für Joan Osborn und Cindy Lauper (One of us &
Time after Time"). "Pissing in the rhine " blieb diesmal außen
vor, allerdings leider nicht "Major Tom (Völlig losgelöst)" bei
dem das Publikum völlig ausrastete, sodass zu befürchten steht,
dass man auch 2018 das wieder ertragen muss.
Fazit: auch wenn man etwas enttäuscht ist, weil sich
abzeichnet, dass die Hooters außer dem x-ten Live oder Greatest
Hits Album nichts Neues mehr veröffentlichen, sind sie Live
einfach grandios.
[Bilder
vom Konzert und Setlist gibt es hier]