Fast wie früher - Stoppok im Tollhaus
Einen Tag nach seinem
Kurzauftritt beim Tollhaus Neustart nun also ein "ganzes"
Konzert mit Stoppok - wie am Vorabend zweimal um 19:00 Uhr und
um 21:00 Uhr vor jeweils 99 Zuschauern.
"Es sei fast wie zum Beginn seiner Karriere" scherzt Stoppok
gleich am Anfang - damals habe er ähnlich viele Zuschauer
gehabt. Fast wie früher also, auch, da er endlich wieder vor
Live-Publikum spielen könne. Die aktuelle Situation beschäftigt
Stoppok natürlich, wie man vor allem zu Beginn seines Konzerts
feststellen kann. Immer wieder bricht er während des Intros
eines Songs ab, um etwas loszuwerden, wie beispielsweise
Kommentare zu Verschwörungstheoretikern.
Aber so nach und nach kommt er dann zur Sache, sprich der Musik
und begeistert gleich mal mit Songs wie "Wie schnell ist nichts
passiert", dem "Spezialisten Blues" oder dem "Schieber Blues".
Stoppok alleine, ohne Band, ist immer etwas ganz spezielles:
ausschweifende, lustige Ansagen, Stoppoks tolles Gitarrenspiel
und natürlich die Texte, die nie plakativ sind und die man gerne
öfter hört - man entdeckt immer was Neues, über das sich
Nachzudenken lohnt, ohne das der erhobene Zeigefinger aus den
Songzeilen hervorschaut.
Die schon legendären Textaussetzer ereilen den Guten auch an
diesem Abend - bei einem Song so sehr, dass er den Song
kurzerhand abbricht und durch einen anderen ersetzt. Besonders
schön an diesem Abend auch seine Soli, die er "trotz Verletzung
am kleinen Finger verursacht durch die Wartung seines
Rasenmähers und somit unter starken Schmerzen" dem Publikum
nicht vorenthalten will.
Ein sehr kurzweiliger Abend, bedingt natürlich auch durch die
kurze Konzertdauer von nur einer Stunde. Zum Abschluss, ohne
lange Vorrede, die dann aber gefühlt 3 Minuten dauerte, der
Klassiker "Zwischen Twen Tours und Seniorenpass" und mit dem
optimistischen "Mal dein Herz an" vom aktuellen Album "Jubel",
von dem an diesem Abend auch der Tirelsong "Vejubeln" gespielt
wurde, verabschiedete sich Stoppok.
Fazit: Stoppok ist immer einen Besuch wert - egal ob Solo oder
mit Band.