Die Hooters begeistern das Publikum im Substage
Die Hooters wollten 2020 ihr 40 jähriges Band Jubiläum mit einer
großen Tour feiern - ging natürlich nicht aus den bekannten
Gründen. Auch letztes Jahr fiel die Tour ins Wasser, nun aber
mit 2 Jahren Verspätung kamen die Hooters in das fast völlig
ausverkaufte Substage, wo sie zuletzt 2017 zu Gast
waren.
Mit "I'm alive", "Silver Lining" und "Day by Day" als Opener
machten die 6 Hooters alles richtig: Band und Publikum waren
schnell auf Betriebstemperatur und das lag nicht daran, dass es
im Substage sehr heiß und stickig war sondern an der Greatest
Hits Show, die (fast) keine Wünsche offen ließ.
Wie bei den letzten Touren gab es kein neues Material der
Hooters, dafür aber geänderte Intros und Outros sowie die ein
oder andere Cover Version. Die ungewöhnlichste Cover Version war
sicherlich die, die Eric Bazillan Solo vortrug. Er hatte sich
dafür eine deutsche Komposition vorgenommen. Aber nicht von
Kraftwerk, den Scorpions, Rammstein oder Karel Gott, wie er
witzelte, sondern die B Minor Sarabande von Johann Sebastian
Bach.
Seit längerer Zeit mal wieder im Programm "Boys will be Boys"
vom "Out of Body" Album, das die Hooters zusammen mit Cyndi
Lauper geschrieben und aufgenommen hatten und seit längere Zeit
nicht mehr live gespielt worden ist. Dieser Song läutete dann
auch das große Finale vor den Zugaben ein: "Karla with a K", "25
Hours a day" (mit Schlagzeugsolo), "Satellite", "Jonhny B." und
"And we danced" sorgten dafür, das lautstark nach Zugaben
verlangt wurden, die dann natürlich auch kamen.
Begonnen wurde der Zugabenblock mit "Where did the children
go", das Rob Hyman mit Verweis auf den Krieg in der Ukraine
allen Flüchtlingen weltweit widmete. Und das Konzert endete dann
mit den erfolgreichsten Songs, die die Hooters für andere
Künstler geschrieben hatten: "One of us" und "Time after Time"
in der rockigen Hooters Version.
Fazit: man merkte Publikum und Band an, wie sehr sie sich nach
der langen Konzertpause auf dieses Konzert, auf diese Tour
gefreut hatten. Die Band war in einer unglaublichen Spielfreude
und das Publikum so begeistert wie zuletzt in den 90gern.
Einziger Wermutstropfen (für mich): "Pissing in the Rhine" und
"Völlig losgelöst" sind einzeln schon schwer zu ertragen, im
Doppelpack fast gar nicht. Aber das ist schon Jammern auf hohem
Niveau, denn eine Live Band wie die Hooters findet man selten.