Wolfgang, Mike & Bob im Rantastic
Knapp 1 Jahr nachdem ich "Niedecken liest und
singt Bob Dylan" unter erschwerten Bedingungen im Tollhaus
Karlsruhe erleben durfte hatte ich endlich die Gelegenheit
eine Veranstaltung im Rantastic in Baden-Baden, genauer gesagt
Haueneberstein, anzusehen. In der SWR 1 Kopfhörer Reihe begab
sich Wolfgang Niedecken zusammen mit Mike Herting erneut auf die
Dylan Reise.
Beide seien gut drauf, so der Moderator zur Einleitung,
schließlich habe der 1. FC Köln kurz zuvor gegen Augsburg
gewonnen. Und so war es auch: ein sehr entspannter Wolfgang
Niedecken begrüßte das Publikum im fast ausverkauften Rantastic.
Das Programm besteht ja aus einer Mischung aus Geschichten
erzählen und Musik, als roter Faden dient das Buch "Wolfgang
Niedecken über Bob Dylan" das wiederum sich an der Arte
Dokumentation "Bob Dylans Amerika" orientiert, für die Wolfgang
Niedecken sich auf den Spuren Bob Dylans quer durch die USA
bewegte. Angereichert wird das ganze mit Wolfgang Niedecknes
Erinnerungen von der Schulzeit bis ins heute - fast alle zum
Thema Bob Dylan.
Das Programm war also im Wesentlichen deckungsgleich mit dem im
Tollhaus im letzten Jahr, allerdings gab es direkt am Anfang
eine Anekdote mit Bezug zu Baden-Baden, genauer gesagt zu einem
verkürztem Hotelaufenthalt der frühen BAP in Baden-Baden. Sehr
unterhaltsam!
Ansonsten gab es die kurzweilige Mischung aus Geschichten und
Dylan oder BAP Songs mit Dylan Bezug - mal auf Englisch, mal auf
Kölsch und bei "You aint going Nowhere" die ein oder andere
Strophe auf bayrisch. Höhepunkte gab es viele: bei "Quinn the Eskimo / Mighty
Quinn" konnte jeder mitsingen, für BAP Fans gab es "Wie ne
Stein" und "Schluss, aus OK".
3 Stunde (mit Pause) gingen schnell vorbei und zum Abschluss
gab es noch eine Geschichte, die es nicht in das Buch
geschafft hat, nämlich von den BAP Auftritten bei Rock am Ring
und Rock im Park, bei denen nach BAP doch tatsächlich Bob
Dylan spielte. Musste sich Wolfgang Niedecken bei Rock am Ring
in der VIP Lounge noch fassungslos anhören, wie ein Promi sich
begeistert darüber äußerte, dass der Alte Dylan doch
tatsächlich eine Guns and Roses Nummer coverte, schmugelte er
sich bei Rock im Park mit Weißweinschorle bewaffnet in den
leeren Seitenbereich der Bühne um Dylan fast hautnah ungestört
genießen zu können. Es sind diese Geschichten und die dazu
passenden Songs, die dieses Programm so einzigartig machen.
Fazit: schöne Geschichten,
tolle Songs in einer sehr schönen Umgebung. Prima!