Lichten und Schatten: Manfred Mann's Earth Band im Tollhaus

Manfred
          Mann's Earth Band 23.10.2021 Tollhaus Karlsruhe
Endlich fand das mehrfach verschobene Konzert im Tollhaus statt: statt 2020 nun also 2022 und so sind wieder 10 Jahre vergangen, seitdem ich die Earth Band zuletzt live gesehen habe, damals in der Durlacher Festhalle. Die Besetzung war fast dieselbe wie vor 10 Jahren, nur am Schlagzeug gab es ein Wiedersehen mit John Lingwood der ja bereits 1979 bis 1986 am Schlagzeug saß.

Vor 10 Jahren war ich gespannt, wie sich die Earth Band weitereintwickeln würde. Mit der Rückkehr von Gitarrist Mick Rogers und dem damals neuen Lead Sänger Robert Hart waren vor 10 Jahren teilweise verstärkt Blues Rock Elemente zu hören, die die Prog-Rock Elemente ergänzten. 10 Jahre später hat sich das deutlich verstärkt, zumal Mick Rogers Gitarre deutlich mehr in den Vordergrund gerückt ist als früher.
Manfred
          Mann's Earth Band 23.10.2021 Tollhaus Karlsruhe

Natürlich gibt es immer noch Manfred Mann's Keyboard Soli, allerdings wird das Grundgerüst bei vielen Songs nun eher durch die Gitarre, als durch die Keyboards geprägt, auch wenn am Bühenrand ein 2. Keyboarder Manfred Mann unterstützte. Ansonsten war alles wie früher: die Songs wurden durch Instrumentalteile gestreckt, sodass Sänger Robert Hart oft die Bühne verließ und die beste Stimmumg war bei den großen Hits wie "Father of Day, Father of Night", "For you", "Blinded by the Light" oder "Davy'son the Road again". Schön war es auch, "Demolition Man" mal wieder zu hören.

Mick Rogers und der sympathische Robert Hart waren an diesem Abend die Stars: Mick Rogers ist ein unglaublich guter Gitarrist und die Stimme von Robert Hart ist wirklich fantastisch. Leider war das Schlagzeug zu sehr in den Vordergrund gemischt, sodass die Keyboards etwas untergingen.
Manfred
          Mann's Earth Band 23.10.2021 Tollhaus Karlsruhe

Im Zugabenblock gab es dann eine Mitsing Version von "Do Wah Diddy" und nach einem Schlagzeug Solo den Song, auf den natürlcih alle gewartet hatten, nämlich "Might Quinn", in einer etwas zerfaserten Fassung. Ob man kurz nach dem Refrain dann wirklich minutenlang den Song in ein Medley mit "Sex Maschine" von James Brown und wieder zurück zu "Might Quinn" ummodeln muss ist natürlich Geschmachssache - mir hat es nicht gefallen.

Fazit: Licht und Schatten an diesem Abend. Sänger und Gitarrist waren großartig, Manfred Mann blieb seltsam blass und auch seine Soli fand ich etwas uninspiriert an diesem Abend. Aber hey, der Mann ist 82  - da kann man schon mal einen nicht so guten Abend haben.

Ticket Manfred Mann's Earth Band