Auch
Karlsruhe besteht das Kölsch Abitur
Auch in
Karlsruhe stößt die Greatest Hits Tour auf großes
Interesse. So hatte ich, wie schon in Mannheim,
das Gefühl, das mehr Zuschauer in die Europahalle kamen, als vor 2
Jahren bei der Sonx Tour. Und auch Wolfgang
Niedecken äußerte sich nachmittags beim Signieren in der Karlsruher Stephanus-Buchhandlung äußerst
zufrieden bezüglich des bisherigen Verlauf der Tour. Die
Stimmung war ebenfalls schon vor Beginn prima, wenn auch nicht ganz so
euphorisch wie in Mannheim. Egal: nach
Intro und dem Doppelpack "Wahnsinn" / "Waschsalon" stand einem
wunderschönen Abend nichts mehr im Weg, zumal Schlagzeuger
Jürgen Zöller als Wahl-Durlacher ein Heimspiel hatte. Klar,
dass daher bei "Diss Naach" der Jürgen "den Gang
reinschmeißen" musste.
Die Band
ging wiederum äußerst relaxt zu Werke und WN schaffte es
wiederum mit seinen schönen Geschichten zu den Songs das Publikum
mit auf eine Zeitreise durch 30 Jahre Band-Geschichte mitzunehmen.
Beginnend mit der Küche, in der WN 1976 beim Versuch "Cowgirl in
the sand" ohne Platte herauszuhören fast aus Versehen "Helfe kann
dir keiner" schrieb, über das Chlodwig Eck, in der die Band zu
Anfangstagen fast wohnte und Stoff für die Klassiker
"Ruut-Wieß-Blau quergestreifte Frau" und den "Jupp" bot, bis hin
zum "Chippendale Desch", der das Cover des "Salzjebäck un Bier"
Album ziert und später, auf dem "Aff un Zo" Album als
eigenständiger Song über das Leben von WNs Mutter
erzählt. Und augenzwinkernd wurde auch die Rock Geschichte neu
geschrieben: Elvis starb nicht etwa in Graceland, sondern an einer
Ampel in Köln, wie WN zu dem Song "Dreimohl 10 Jahre" zu berichten
weiß, und die Ähnlichkeit zwischen "Stell der
vüür" und "Hurricane" weißt daraufhin, dass Bob Dylan
vor der Aufnahme des "Desire" Albums viele BAP Songs gehört haben
muss.
Die Band
ebenfalls in bester Spiellaune, vor allem Helmut gefiel mir wieder
ausnehmend gut. Mördersoli bot der Gute und mal wieder borgte
er sich das Kiss - "I was made for loving you" Riff für "Nemm
mich met" aus. Da störte es auch nicht, dass die Keyboards
gegenüber Mannheim wieder mehr in
den Vordergrund gemischt worden waren, zumal das Karlsruher Konzert
noch etwas ganz Besonderes bot: die Berlinerin Anne de Wolf,
normalerweise bei "Rosenstolz" auf Tour dabei, hatte an diesem Abend
Zeit, um sowohl mit ihrer Geige, als auch mit ihrer Stimme (OK, und
ihrem Outfit :-) ) das Publikum noch mehr zu begeistern, als es ohnehin
schon war. Und das hatte sich ohnehin einiges einfallen lassen, wie
z.B. das Transparent "Sick 30 Johre: Habemus BAPam". Und bei "Aff un
Zo" flogen so viele Schals auf die Bühne, dass WN sie diesmal gar
nicht alle tragen konnte und auch die Rückgabe der Schals auf nach
dem Konzert vertagen musste.
Klar, dass
auch in Karlsruhe das Publikum das Kölsch Abitur bestehen musste:
Refrain Singen von "Jraaduss" zum Einstimmen, gefolgt vom alleinigen
Absingen des "Wellenreiters". Bestanden hat Karlsruhe schon, ich denke
aber, dass der Notenschnitt im Vergleich zu Mannheim
schlechter ausfiel. Zu den Zugaben kam Local-Hero Jürgen
Zöller dann mit KSC Trikot auf die Bühne und wie üblich
hatte die Band Mühe, die Fans nach 3 Stunden zum Gehen zu
bewegen. Mit der wunderschönen "Devils & Dust" Version von
"Hungry Heart" klang dann das Konzert aus, und ich denke, dass jeder
froh war, bei dieser Zeitreise dabei gewesen zu sein.
Wolfgang Niedecken signiert "BAP Die Songs
1976 -2006" in der Stephanus Buchhandlung, 25.03.06
Hier noch ein
paar Links:
©
03/2006 by
Hans-Georg Krumm
URL:
http://www.hgkrumm.de/bap250306.html
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