Der doppelte John Watts
Vor 7 Jahren feierte John Watts
im Substage das 25 jährige Bandjubiläum von Fischer-Z und
trat damals schon als seine eigene Vorgruppe auf. Und auch im Jahre
2011, diesmal im Tollhaus, gab es zunächst "John Watts & the
Zedheads" als Vorgruppe von Fischer-Z, die diesmal hauptsächlich
Lieder der drei ersten und erfolgreichsten Alben spielten.
Ok, also zunächst John Watts, der vor kurzem ein weiteres Solo
Album namens "Morethanmusic" veröffentlicht hat, solo, dann mit
Band, auf der Bühne des kleinen Tollhaus Saals. Wie die Setlist
weiter unten zeigt, gab er, mit Ausnahme des ersten Songs, nur Songs
von "Morethanmusic" zum Besten. Nette Idee: im Hintergrund liefen zu
den Songs passende Schwarz-Weiß Filme. Wie so oft wirkte John
Watts äußerst entspannt, scherzte mit dem Publikum und
begrüßte sogar einen Fan, den er wohl am Vorabend in
Freiburg schon gesehen hatte, per Handschlag. Die Stimmung war
zunächst etwas verhalten steigert sich aber spätestens beim
wirklich ausgezeichneten URSo.
Danach verließ die Band dann kurz die Bühne, um quasi als
Fischer-Z wieder zu kommen. Ein neues Fischer-Z Album hatte John Watts
auch im Gepäck, schlicht in weiß gehalten und genauso
schlicht mit "John Watts Fischer-Z" betitelt. Darauf zu finden sind die
Fischer-Z Klassiker, allerdings neu aufgenommen. Was der Unterschied
zwischen Fischer-Z und John Watts sei, fragt John Watts noch kurz,
bevor es so richtig los geht und gibt gleich selbst die Antwort:
Fischer-Z riechen schlechter, da sie länger auf der Bühne
seien.
Egal ob gut oder schlecht reichend: eine ausgezeichnete Band hat sich John Watts da zusammengestellt: der Schlagzeuger wirbelte wie ein Berserker auf seinen Drums, der blutjunge Bassist sauste über seine 4 Saiten und der Keyboarder setzte genau zum richtigen Zeitpunkt die richtigen Akzente. Und dann natürlich die markante Stimme von John Watts, die man sofort erkennt und immer mit Fischer-Z in Verbindung bringen wird.
Gute Stimmung herrschte eigentlich den ganzen Abend, aber richtig
los ging es spätestens mit den Songs "Room Service" und
natürlich bei "Berlin", bei dem Ausschnitte aus den 30 Jahre alten
Originalvideo im gezeigt wurde. Weitere Höhepunkte: ganz klar
"Marliese", jedenfalls nach den Reaktionen des Publikums zu urteilen,
und der Titelsong vom Ausnahme Album "Red Skies over Paradies". Mit
"Batallions of Strangers" wurde dann ein Gang runter geschaltet und der
Zugabenblock begann. Und in dem verschwammen bei "One Voice" vom ersten
Solo-Album wieder die Grenzen zwischen John Watts und Fischer-Z.
Zum Schluss, wie so oft bei Fischer-Z, gab es dann den "Limbo" mit
seinem Nonsens Text und mit "in England", so richtig schön zum
mitgröhlen endet der Abend, der ein bischen wie eine
Ü40 (oder gar schon Ü50?) Party mit Live Band wirkte.
"Whats's the difference between John Watts and Fischer-Z?" - die
Frage ging mir nicht aus dem Kopf. Und an diesem Abend habe ich endlich
die Antwort im direkten Vergleich zwischen Fischer-Z und John Watt Songs
gefunden: der Reggae Anteil ist bei Fischer-Z deutlich höher.