Zum Tollhaus Geburtstag
darf Johnny Clegg nicht fehlen
Das Tollhaus feiert im Zelt
sein 25-Jähriges und viele kommen zum Feiern, so auch Johnny
Clegg, der ja schon öfter Gast im Tollhaus war. Mit "One Life",
seinem neuen Album hat er quasi auch ein Geschenk dabei und ich war
positiv überrascht, wie viele Johnny Clegg immer noch sehen
wollen: das Geburtstagszelt war nämlich rappelvoll und die
Stimmung von Anfang an so, als ob nur "echte" Fans gekommen wären.
Von Anfang an begeistert Johnny Clegg mit einer sehr gut aufeinander
eingespielten Band, recht rockigen Klängen und vor allem Cleggs
Markenzeichen: zum einen dem perfekte Satzgesang, an dem neben Clegg
und einem 2 köpfigen Chor oft auch der Gitarrist, sowie der
Keyboarder/ Saxophonist beteiligt sind, sowie dem patentierten Johnny
Clegg Rhythmus, der zum Mittanzen nicht nur animiert, sondern einen
quasi dazu zwingt. Humorvolle Ansagen, die oft im Kontrast zu den doch
ernsten Themen stehen, runden das positive Bild ab. Cleggs Tanzeinlagen
wiederum, früher ebenfalls sein Markenzeichen, sind deutlich
weniger geworden.
Auf seinem neuen Album versucht sich Johnny Clegg oft an mehrsprachigen
Songs, wie z.B. dem in Afrikaans/Zulu verfassten "Thamela - die son
trek water" sowie dem wohl weltweit ersten
Französisch/Afrikanns/Zulu-Song "Faut pas baisser les bras", beide
vom neuen Album. Und wenn die Gefolgschaft in Deutschland
größer werden würde, gäbe es dann vielleicht sogar
einen Deutsch/Afrikaans/Zulu-Song, witzelte Johnny Clegg.
Äußerst humorvoll auch seine Ansage zum wunderschönen
"Daughter of Eden" vom "One Life" Album, in der Clegg seine Ansichten
zum Wechsel der weiblichen Gottheiten zu einem männlichen Gott im
Laufe der Menschheitsgeschichte und die Folgen für den Mann
erläutert. Die neuen Songs passen übrigens sehr gut in Cleggs
Gesamtwerk und ich habe selten ein - musikalisch gesehen - so
abwechslungsreiches, rockiges Konzert von Clegg gesehen wobei der
Gitarrist, der als musikalischer Direktor der Band vorgestellt
wurde, Phantastisches geleistet hat: ein extrem guter Sound ließ das
ganze Konzert über jedem Instrument und jeder Stimme genug Raum.
Der Gitarrist war in so ziemlich jedem Stil zu Hause und die
Saxophonsoli des Keyboarders waren, wie auch die Gitarrensoli, sehr
songdienlich.
Klar das gegen Ende die Hits ausgepackt wurden: "Scatterlings of
Africa" und "Asimbonaga" durften nicht fehlen und Johny Clegg und seine
Band verließen nach guten 1 1/2 Stunden die Bühne, und
dass, obwohl das Publikum sie gar nicht gehen lassen wollte. Aber
anders als beim Konzert vor 4 Jahren an
gleicher Stelle nutzte alles frenetische Klatschen und Rufen
nichts: das Konzert war mit Einschalten des Saallichtes zu Ende, auch
wenn der Bassist und der Schlagzeuger dann doch noch auf die Bühne
kamen: dies allerdings nur, um ein paar, auf der Bühne vergessene
Sachen, zu holen.
Fazit: Mit dem neuen Album hat Johnny Clegg ein paar äußerst
gute Live-Songs im Gepäck und zusammen mit seinen alten Songs und
dieser Band ist er live allemal einen Besuch Wert.
©
09/2007 by
Hans-Georg Krumm
URL:
http://www.hgkrumm.de/johnny_clegg_17092007.html
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