Johnny Clegg, 17.09.2007, Karlsruhe, Tollhaus

Zum Tollhaus Geburtstag darf Johnny Clegg nicht fehlen

Das Tollhaus feiert im Zelt sein 25-Jähriges und viele kommen zum Feiern, so auch Johnny Clegg, der ja schon öfter Gast im Tollhaus war. Mit "One Life", seinem neuen Album hat er quasi auch ein Geschenk dabei und ich war positiv überrascht, wie viele Johnny Clegg immer noch sehen wollen: das Geburtstagszelt war nämlich rappelvoll und die Stimmung von Anfang an so, als ob nur "echte" Fans gekommen wären. Von Anfang an begeistert Johnny Clegg mit einer sehr gut aufeinander eingespielten Band, recht rockigen Klängen und vor allem Cleggs Markenzeichen: zum einen dem perfekte Satzgesang, an dem neben Clegg und einem 2 köpfigen Chor oft auch der Gitarrist, sowie der Keyboarder/ Saxophonist beteiligt sind, sowie dem patentierten Johnny Clegg Rhythmus, der zum Mittanzen nicht nur animiert, sondern einen quasi dazu zwingt. Humorvolle Ansagen, die oft im Kontrast zu den doch ernsten Themen stehen, runden das positive Bild ab. Cleggs Tanzeinlagen wiederum, früher ebenfalls sein Markenzeichen, sind deutlich weniger geworden.

Auf seinem neuen Album versucht sich Johnny Clegg oft an mehrsprachigen Songs, wie z.B. dem in Afrikaans/Zulu verfassten "Thamela - die son trek water" sowie dem wohl weltweit ersten Französisch/Afrikanns/Zulu-Song "Faut pas baisser les bras", beide vom neuen Album. Und wenn die Gefolgschaft in Deutschland größer werden würde, gäbe es dann vielleicht sogar einen Deutsch/Afrikaans/Zulu-Song, witzelte Johnny Clegg. Äußerst humorvoll auch seine Ansage zum wunderschönen "Daughter of Eden" vom "One Life" Album, in der Clegg seine Ansichten zum Wechsel der weiblichen Gottheiten zu einem männlichen Gott im Laufe der Menschheitsgeschichte und die Folgen für den Mann erläutert. Die neuen Songs passen übrigens sehr gut in Cleggs Gesamtwerk und ich habe selten ein - musikalisch gesehen - so abwechslungsreiches, rockiges Konzert von Clegg gesehen wobei der Gitarrist, der als musikalischer Direktor der Band vorgestellt wurde,  Phantastisches geleistet
hat: ein extrem guter Sound ließ das ganze Konzert über jedem Instrument und jeder Stimme genug Raum. Der Gitarrist war in so ziemlich jedem Stil zu Hause und die Saxophonsoli des Keyboarders waren, wie auch die Gitarrensoli, sehr songdienlich.

Klar das gegen Ende die Hits ausgepackt wurden: "Scatterlings of Africa" und "Asimbonaga" durften nicht fehlen und Johny Clegg und seine Band  verließen nach guten 1 1/2 Stunden die Bühne, und dass, obwohl das Publikum sie gar nicht gehen lassen wollte. Aber anders als beim Konzert vor 4 Jahren an gleicher Stelle nutzte alles frenetische Klatschen und Rufen nichts: das Konzert war mit Einschalten des Saallichtes zu Ende, auch wenn der Bassist und der Schlagzeuger dann doch noch auf die Bühne kamen: dies allerdings nur, um ein paar, auf der Bühne vergessene Sachen,  zu holen.

Fazit: Mit dem neuen Album hat Johnny Clegg ein paar äußerst gute Live-Songs im Gepäck und zusammen mit seinen alten Songs und dieser Band ist er live allemal einen Besuch Wert.

Tikcet Johnny Clegg

© 09/2007 by Hans-Georg Krumm
URL: http://www.hgkrumm.de/johnny_clegg_17092007.html 

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