Die Simple Minds in der Frankfurter Festhalle

Nachdem ich die Simple Minds zuletzt 2 Mal in Karlsruhe gesehen hatte, einmal im Tollhaus (!) und einmal bei Das Fest, nun also die Festhalle Frankfurt. Ehrlicherweise muss ich sagen, dass ich nicht wegen der Simple Minds  auf dieses Konzert gegangen bin, sondern wegen Del Amitri, die als Support fungierten, aber wenn man schon mal das ist...

Simple Minds

Die Simple Minds durchleben gerade ihren x-ten Frühling, was wohl an der sehr guten, aktuellen Bandbesetzung liegt, sodass sie wieder mühelos die großen Arenen füllen. Für mich sind die Simple Minds eine Band, bei der schon immer der Sound mehr im Vordergrund stand, als die Songs und ihre Struktur. Charlie Burchills Signature-Gitarrensound, Jim Kerrs Stimme und viel elektronische Sounds definieren mit wenigen Ausnahmen dass, was die Simple Minds ausmachen. Live kommt eine bombastische Lightshow mit vielen Videoeffekten dazu.

Gleich zu Anfang stellte Jim Kerr klar, dass diejenigen, die auf die großen Songs warten, nicht enttäuscht werden, aber auch "shitty" Songs aus den Anfangstagen gespielt werden, vor allem für die Hardcore Fans, die die Band seit den Anfangstagen begleiten. Ein sehr sympathischer Ansatz und überhaupt ist Jim Kerr natürlich immer sehr sympathisch und fragt mehrfach am Abend nach, ob alles OK sei.

Simple Minds

Alles im allen erlebte man an diesem Abend ein akustisches und optisches Gesamtkunstwerk, wobei es manchmal des guten zu viel war. Mit Sara Brown haben die Simple Minds eine ausgezeichnete Sängerin dabei aber leider hört man das bei dem Song"Book of brilliant things", bei dem sie die Lead Vocals hat, leider kaum, das der Soundbombast ihr keine Chance lässt. Und zu viele optische Effekte wirken oft auch planlos.

Dass es auch anders geht zeigte die Band in der zweiten Hälfte des Konzerts bei "Belfast Child": Jim Kerrs Stimme, fast ohne Instrumente und  angenehme, in Schwarz/Weiß gehaltene Videosequenzen, lenkten von Song und dem Inhalt nicht ab, sondern ergänzten es. Überhaupt gefiel mir die zweite Hälfte  des Konzerts besser als die erste, nicht nur, weil das Küken der Band, die Drummerin Cherisse Osei ein sensationelles Schlagzeugsolo bot.

Simple Minds

Mit ihrem größten Hit, "Don't you (forget about me)" wurde der reguläre Set beendet, es folgten 4 Zugaben und mit "Alive and Kicking" und "Sanctify yourself" verabschiedeten sich die Simple Minds von ihrem Frankfurter Publikum.

Fazit: nicht schlecht, aber wenn es Del Amitri nicht als Support Act fungiert hätten, wäre ich nicht hingegangen.

Simple Minds

Ticket Simple Minds 12.04.2024
        Festhalle Frankfurt