Mehr davon, bitte!
Stoppok kommt in den letzten Jahren anscheinend gerne nach
Karlsruhe: mal mit Band wie 2008
und 2009, mal dieses Jahr
solo zur Eröffnung
des Tollhaus, mal als Gast der Groove Inc und der
Sean Treacy Band (2009) oder als Gast bei der Treacy Night im Jubez (2008).
Dieses Mal stand aber etwas ganz spezielles auf dem Programm: Stoppok
zusammen mit seinem Basser Worthy unplugged. Der kleine Tollhaus Saal
war bestuhlt und erfreulich voll.
Stoppok und Worthy haben gerade ihr neues Album "Grundblues 2.1"
veröffentlicht (ihr erstes Album aus dem Jahre 2000 hieß
übrigens "Grundvergnügen") und von daher standen einige neue
Stücke auf dem Programm, wie zum Beispiel der Spezialistenblues
über "spezielle Spezialisten, die sich auf Spezielles
spezialisiert haben", der "Gute Laune Blues", der sich mit aufgesetzter
Höflichkeit beschäftigt, oder "Besser mal geh'n", das sich
mit höchst unangenehmen Zeitgenossen beschäftigt.
Bekanntes gab es natürlich auch zu hören, wie z.B.
"Ärger", "Willi und Gert" oder natürlich "Learning by
Burning". Worthys Songs, die er mit seiner zum Blues passenden Stimme
zum Besten gab kamen sehr gut an, egal ob es sich um seine Version des
Jimi Hendrix Songs "Castle in the sand" oder selbstgeschriebene Songs
wie "Time will tell" handelte. Stoppok und Worthy ergänzten sich
auf der Bühne prima, auch bei den Ansagen, obwohl natürlich
festzustellen bleibt, dass Stoppok von den beiden der redseligere ist.
Schon fast Kultstatus haben Stoppoks Textaussetzer, so musste er
doch tatsächlich ein Lied 4 mal anstimmen, bis er endlich die
kritischen Textstellen gemeistert hat - aber halt: das passiert
natürlich absichtlich, damit die Leute nicht denken, dass er alt
wird und plötzlich alle Texte beherrscht.
Das spezielle an dieser Stoppok Variante sind sicherlich 2 Dinge:
zum einen bietet dieser Rahmen Stoppok die Möglichkeit zu zeigen,
was für ein ausgezeichneter Gitarrist er ist, da losgelöst
vom Band Konzept längere Instrumentalteile möglich sind. Zum
anderen darf auch mal Worthy seine Songs zum Besten geben - und die
sind vom allerfeinsten.
Bleibt zu hoffen, dass es nicht wieder 10 Jahre dauert, bis Stoppok
und Worthy zusammen ein Album aufnehmen und auf Tour gehen.